Ruhe im Kopf – wie wir kreisende Gedanken beruhigen können
Wir alle kennen wohl gelegentlich die Situation, wenn unsere Gedanken wie ein Karussell immer wieder die gleichen Runden drehen: Sorgen, Grübeleien oder Entscheidungen, die wir treffen wollen oder müssen, können uns nachts wach halten oder/und uns tagsüber die letzte Energie rauben.
Die gute Nachricht für diesen zermürbenden, kräftezehrenden Zustand: Mit den richtigen Methoden können wir lernen, bewusst und entschlossen aus diesem Gedankenkarussell auszusteigen.
In diesem Blogartikel erfährst Du, wie es überhaupt dazu kommt, dass unsere Gedanken manchmal so ein unruhiges Eigenleben entwickeln und wie uns Achtsamkeit helfen kann, mehr innere Ruhe und Klarheit zu finden.
Warum kreisen unsere Gedanken?
Unser Geist möchte gerne Probleme lösen – das ist völlig normal, sozusagen einer der „Jobs“ unseres Geistes und ein ganz natürlicher Prozess.
Doch manchmal führt unser Geist ein Eigenleben und verliert sich leicht in Endlosschleife und wiederholenden Grübeleien. Besonders gerne ist er dabei in der Vergangenheit und Zukunft unterwegs:
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Sorgen über die Zukunft („Was, wenn es schiefgeht?“)
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Grübeln über die Vergangenheit („Hätte ich das anders machen sollen?“)
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Unklare Prioritäten („Was soll ich zuerst machen?“)
Diese gedanklichen Schleifen sind nicht nur anstrengend, sondern auch in der Regel wenig hilfreich. Statt Lösungen zu finden, verstärken sie oft unseren Stress und emotionale Anspannung.
Wie können wir den Kopf zur Ruhe bringen?
Die Praxis der Achtsamkeit bietet uns sehr wirksame Methoden und Praktiken, um den Geist zu beruhigen und wieder ins Hier und Jetzt, den gegenwärtigen Moment, zurückzukehren.
Hier sind drei ganz einfache Ansätze zum sofort ausprobieren:
1. Den Körper einbeziehen
Kreisende Gedanken sind oft ein Zeichen dafür, dass wir zu sehr „im Kopf“ sind – unser Körper ist immer im Hier und Jetzt und wir können durch bewusste Wahrnehmung von Körperempfindungen den Fokus zurück in den Körper bringen.
Hier eine kurze Übung für das bewusste Wahrnehmen der Füße auf dem Boden:
- Setze Dich bequem hin, aufrecht und mit beiden Fußsohlen auf dem Boden. Und nun die Aufmerksamkeit ganz sanft auf die Fußsohlen ausrichten – die Festigkeit des Bodens wahrnehmen, vielleicht den Stoff Deiner Strümpfe fühlen, das Gewicht Deiner Füße….
- Einfach das Gefühl beobachten und wahrnehmen– Druck, Wärme, Kälte – spielerisch, ohne Erwartung. Es müssen keine deutlichen Empfindungen sein, es muss überhaupt nichts „passieren“ ….
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Für ein paar Atemzüge einfach bei diesen Wahrnehmungen bleiben.
2. Die Gedanken beobachten
Statt gegen unsere Gedanken anzukämpfen im Versuch, sie stoppen zu wollen, können wir versuchen, sie „einfach“ zu beobachten – wie Wolken, die am Himmel vorüberziehen (okay, ich gebe zu, das braucht etwas Übung….)
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Setze Dich an einen stillen Platz und nimm bewusst wahr, was da gerade in Deinem Geist geschieht – möglichst freundlich, offen, neugierig…
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Dann kannst Du beginnen, diese Gedanken zu benennen, z.B.: „Ah, da ist ein Gedanke über meine Arbeit“.
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Versuche, nicht in den Inhalt der Gedanken einzusteigen, sondern sie vielmehr in ihrem eigenen Tempo kommen und gehen zu lassen, in Deiner freundlichen beobachtenden Haltung.
3. Mit dem Atem arbeiten
Der Atem ist ein zuverlässiger Anker für unsere Aufmerksamkeit, den wir praktischerweise immer dabei haben.
Hier die Anleitung für eine kurze Atempause:
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Schließe die Augen sanft oder richte Deinen Blick nach unten auf den Boden vor Dich, ohne etwas Bestimmtes anzuschauen und nimm bewusst zwei, drei tiefe Atemzüge.
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Nun finde eine Stelle in Deinem Körper, an der Du die Atembewegung am deutlichsten wahrnehmen kannst und beobachte, wie der Atem in Deinen Körper ein- und ausströmt.
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Zähle die Atemzüge bis 10 – und wenn Du magst, beginne wieder von vorne.
Langfristige Strategien für mentale Ruhe
Neben diesen Akut-Techniken ist es natürlich wichtig, langfristige Gewohnheiten zu entwickeln, die den Geist beruhigen:
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Regelmäßige Achtsamkeitspraxis: Wir können uns immer wieder im Alltag daran erinnern, dass wir auch kleine Achtsamkeitsübungen einbauen können – auf Dauer können auch diese kleinen Schritte einen großen Unterschied machen.
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Auszeiten schaffen: Bewusste Pausen und Auszeiten sind wichtig für unseren Geist (und nicht nur für ihn), um sich von der Hektik des Alltags zu erholen.
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Mitgefühl mit sich selbst: Wenn unser Geist uns mal wieder allzu sehr quält mit seinem „Problemlösemodus“, können wir uns erlauben, freundlich und mitfühlend mit diesem Zustand zu sein. Auch das braucht etwas Übung und folgt in einem der nächsten Blog-Artikel!
Wenn Du das Gefühl hast, dass kreisende Gedanken Dich stark belasten, vielleicht sogar Deinen Alltag bestimmen, dann nimm gerne Kontakt mit mir auf. Ganz auf Dich individuell abgestimmt, entdecken wir gemeinsam effektive Methoden, um innere Klarheit zu gewinnen und den Geist zur Ruhe zu bringen.
Ich freue mich darauf, Dich kennenzulernen oder wieder zu sehen!
Hast Du bereits Erfahrungen mit kreisenden Gedanken gemacht? Was hat geholfen? Teile gerne Deine Erfahrungen in den Kommentaren!